Schwesternbesuch

Momentan ist meine kleine Schwester aus Deutschland hier, sodass ich nicht so viel Zeit für Blog-Aktualisierungen habe.

Am Montag war ich in London. Da ich meine Schwester gegen 17.00 Uhr von London-Heathrow abholen musste, bin ich einfach früher nach London gefahren und dort ein bisschen durch die Stadt gelaufen.

Am Dienstag waren wir in Folkestone, eine kleine Stadt in der Nähe von Dover. Dort konnten wir zum einen die wunderbare Aussicht über den Ärmelkanal genießen und andererseits wunderbar Shoppen gehen – und viel mehr wollte meine Schwester eigentlich nicht…

Mittwoch haben wir Canterbury unsicher gemacht, uns die Stadtmauern, Burgtürme und die Kathedrale angeschaut und wieder ein bisschen Geld in den Einkaufsläden gelassen. Abends haben wir sehr lecker gekocht, was auch für mich nach 4 Wochen Fast-Food, Fertiggerichten und Cornflakes eine sehr willkommene Abwechslung war.

Am Donnerstag ging es nach Whitstable, wo ich auch am Wochenende immer zum Windsurfen hinfahre. Whitstable liegt nur 15 Minuten von der Uni entfernt und ist wirklich ein netter kleiner Fischerort.

Abends waren wir mit Freunden erst im Woodys Karaoke singen und danach in der K-Bar bis nach Mitternacht Tanzen. War ganz amüsant.

Das Studieren kommt diese Woche definitiv zu kurz, da werde ich ab Mitte nächster Woche doppelt so viel tun müssen. Aber das ist es mir wert.

Reading list

Die reading list für Human Rights Law als Seminarvorbereitung für nächste Woche. Zu jedem einzelnen Beitrag gibt es mindestens eine Frage, die man nur beantworten kann, wenn man den entsprechenden Artikel/Act gelesen hat.
Bei meinem Glück werde ich gerade bei der Frage drangenommen, die ich nicht beantworten kann.

Ich vermisse ein bisschen mein deutsches Jurastudium, wo ich jeden Satz verstanden habe, und nicht mit Wörterbuch über der Seminarvorbereitung sitzen musste. Dafür ist es inhaltlich wirklich alles recht spannend und interessant – es dauert nur eben eine Weile, bis man sich durch die komplette reading list geschlagen hat.

As time goes by…

Ich wünschte ja, ich könnte etwas Spannendes berichten, aber diese Woche war wirklich höchst unspektakulär. Ich weiß auch nicht, wo die Zeit immer hinläuft. Ich bin mir ganz sicher, hier auf der Insel läuft sie einfach schneller als in Deutschland.
Es ist nun schon Mittwochabend und bis auf ein bisschen Workout im Fitnesstudio, Uni und Seminarvorbereitung habe ich diese Woche nicht viel geschafft. Mittlerweile wird meine Seminarvorbereitung aber auch immer besser: Ich kann juristische Texte mittlerweile schon überfliegen und verstehe trotzdem das Wichtigste und auch das Lesen von seitenlangen englischen Gesetzen (Acts) fällt mir leichter. Gleichwohl gefällt mir das Jurastudium in Deutschland besser, die Art zu Arbeiten und zu Denken ist einfach eine andere. Auch finde ich es immer ein bisschen frustrierend, dass ich in den Seminaren nicht so aktiv mitarbeiten kann, wie ich das gerne wollen würde: Mir fehlt einfach noch das Fachvokabular für eine richtige Diskussion auf höherem Niveau.

Es ist für mich übrigens etwas unverständlich, dass die Vorlesungen und Seminare immer bis Punkt gehen, um Punkt aber auch schon wieder die anderen Veranstaltungen anfangen. Dh. ich habe zum Beispiel bis 11 Uhr Seminar, um 11 Uhr beginnt aber mein anderes Seminar. Wenn die beiden Seminare dann in unterschiedlichen Colleges stattfinden, und das ist eigentlich immer so, dann muss man sich zwischen den Seminaren mehr als beeilen.
In Deutschland handhabt man das ja einfach so, dass die Veranstaltungen bis viertel vor gehen und um viertel nach wieder anfangen. Deutlich cleverer, wenn ihr mich fragt.

Ansonsten ist es wie immer much to read – wenn ich aus England wiederkomme kann ich definitiv englische Texte lesen und verstehen. Und auch falls es nicht so klingt: Ich bin hier super zufrieden, auch mit der Uni. Und den Regen hier verkrafte ich auch gerade noch so :-).

Donnerstag und Freitag muss ich dringend noch was für die Uni tun, Freitagabend gehts ins Kino und am Wochenende wieder Windsurfen. Und am Montag gehts nach London!

Normalität

So langsam wird mein Leben und mein Wochenablauf hier zur Normalität, nachdem ich mich eingelebt habe und mittlerweile mit allem hier, sei es dem täglichen Leben oder der Uni, vertraut bin.
Meine Woche ist, von der reinen Anwesenheit in der Uni, recht locker. Allerdings wird hier sehr viel self work erwartet, dh. wir bekommen Hausaufgaben auf inkl. langer Leselisten und Fragen, die beantwortet werden müssen. Außerdem stehen fast wöchentlich Essays an, die ich schreiben und abgeben muss. Die Seminarvorbereitung nimmt noch recht viel Zeit ein.
Ansonsten ist der Plan, den Freitag und/oder das Wochenende zum Reisen zu benutzen, wenn das Wetter denn mal auf meiner Seite ist.

Am 15. kommt mich meine kleine Schwester für eine Woche besuchen, worauf ich mich schon sehr freue. Am Sonntag bringe ich sie wieder nach Heathrow zum Flughafen und fahre von dort weiter nach Reading, ein paar Freunde besuchen. Netterweise darf ich dort schlafen (danke Pia!) und fahre dann am Montag zurück nach Canterbury. Einen Zwischenstopp werde ich in London einlegen und, je nach Wetter, dort ein paar Stunden verweilen.
Ansonsten steht dieses Jahr nur noch das DAAD-Treffen in London sowie mein Besuch in Oxford an. Paris, Dublin & Co werde ich mir für besseres Wetter im Frühjahr aufheben, denke ich.