London Calling

Am Samstag war ich wiedereinmal in London. Ich habe nun seit kurzem eine Student Card von National Express, mit der ich 1/3 weniger zahlen muss als üblich. Damit komme ich für unter 10 Euro nach London und zurück, und das in 90 Minuten pro Weg. Ein Grund mehr, öfter mal nach London zu reisen.

In London habe ich eine Freundin aus Oxford getroffen und wir hatten einen wirklich tollen Tag, auch wenn das Wetter nicht auf unserer Seite war. In London sind momentan die großen Einkaufsstraßen für Autos gesperrt und alles ist richtig weihnachtlich geschmückt, ein Besuch ist wirklich lohnenswert.
Wir waren erst beim Portobello Road Market, einer der bekanntesten Straßenmärkte in London und nebenbei noch im anschaulichen Stadteil “Notting Hill”, wo der gleichnamige Film gedreht wurde. Danach sind wir am Picadilly Circus gewesen, haben uns ein paar Läden angeschaut und recht lang nach einer guten Möglichkeit zum Essen gesucht. Nachher waren wir (natürlich) noch bei Starbucks.
Es war wirklich ein toller Tag mit netten Gesprächen und ein wenig Sightseeing.

Ich habe allerdings auch mal wieder festgestellt, dass London als Touristenstadt vielleicht ganz nett ist, weil es viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Wohnen oder Studieren würde ich in London allerdings niemals. Es ist überfüllt, laut, hektisch, viel zu sehr vom Tourismus geprägt, viel zu teuer, dreckig und unpersönlich.
Ein paar Sachen werde ich mir dieses oder nächstes Jahr in England definitiv noch ansehen – aber im Großen und Ganzen bin ich wirklich froh, dass ich mich gegen eine Universität in London entschieden habe.

Englische Floskeln

Ich weiß wirklich nicht, wo momentan die Zeit hinrennt. Ehe man sich versieht ist schon wieder Mitte der Woche und gefühle Stunden später ist das Wochenende schon wieder vorbei… Die Zeit verfliegt und ich möchte sie eigentlich einfach nur anhalten. Mir gefällt es hier in England so super gut, ich freue mich, dass noch 6 tolle Monate vor mir liegen!
Die letzten Tage vergingen also entsprechend schnell. Nachdem ich am Freitag den ganzen Tag in London war, stand Samstag wieder im Zeichen meiner Essays, denn am Montag war Abgabefrist. Nachdem ich Samstag mit allem fertig war, habe ich mir Sonntag etwas “Erholung” gegönnt, war mit einem Freund sehr nett essen und danach noch Weihnachtsgeschenke shoppen – denn hier in England haben alle Läden in der Stadt auch Sonntags geöffnet.
Montag habe ich mit meinem Lieblingshousemate (Mitbewohnerin) unsere Küche und unsere Zimmer weihnachtlich geschmückt. Hier in England stehen alle auf Kitsch und so leuchtet jetzt unser ganzes Haus bunt, überall an den Fenstern hängen Schneeflocken und wir haben eine bezaubernde Weihnachtstischdecke. Am Montag hatte ich außerdem ein Vorstellungsgespräch und so wie es aussieht habe ich den Job auch bekommen: Das “Visiting Day Team” hat Verstärkung gesucht und das bedeutet, dass ich ab demnächst fast jeden Mittwoch 2-3 Stunden lang interessierten Noch-Nicht-Studenten die Wohnanlage und alles Drumherum zeige und über mein Leben an der Uni spreche. Ein doch recht angenehmer Job, der immerhin noch ein paar Euros einbringt.
Am Dienstag stand wieder Agilitytraining auf dem Programm, wobei ich dieses Mal mit einem Border Collie laufen durfte (die selbe Hunderasse, wie ich sie zuhause in Deutschland rumlaufen habe) und es war wirklich super lustig und hat riesig Spaß gemacht.
Mein Englisch ist mittlerweile auch wirklich extrem gut, manchmal erschrecke ich mich selber, wenn ich mich reden höre.

Gelernt habe ich in letzter Zeit auch einige nette “Floskeln”. So lernt man im Englischunterricht fast nur “How are you?”, sodass ich die ersten Male nicht recht wusste, was ich auf “How are you doing?” antworten sollte. Im Endeffekt ist es einfach nur eine schlichte Höflichkeitsfrage, auf die man am besten mit “I’m doing well, how’s you?” antwortet, auch wenn es nicht stimmt (und auch wenn es grammatikalisch nicht korrekt ist, hier sagt wirklich jeder Brite unter Freunden “How IS you?” und nicht “How are you?”).
Nett ist auch “How is it going?” “You alright?” “What are you up to?”. Geschrieben wird das ganze dann bis zur Unkenntlichkeit abgekürzt :-).

DAAD Welcome Seminar London

Das DAAD Welcome Seminar in London für alle diesjährigen Stipendiaten aus England fand heute in London statt. Alleine das Gebäude der University of London und die Chancellors Hall, in der unser Seminar stattfand, waren beeindruckend. Dazu kamen interessante Redner, eine sehr nette Atmosphäre, ein toller Ablauf inklusive Lunch und Kaffee und vor allem konnte ich mich mit vielen tollen Leuten austauschen und unterhalten.
Die “Qualität” der Studenten und Graduierten auf Auswahlseminaren und Stipendiatenveranstaltungen habe ich bisher als sehr, sehr positiv und überdurchschnittlich erlebt. Sowohl auf dem Assessment Center in Berlin für die Stiftung der deutschen Wirtschaft als auch beim heutigen Seminar der Stipendiaten vom DAAD waren die Gespräche sehr interessant, bereichernd und motivierend und man lernt wirklich sehr viele tolle Leute kennen. Auch über mein e-fellows Stipendium habe ich einige interessante Persönlichkeiten mit beeindruckenden Lebensläufen kennen lernen können, die einem viele Anregungen und Anreize für die eigene Planung der nächsten Monate und Jahre geben. Ich kann wirklich nur jedem empfehlen sich schon alleine aufgrund dieser persönlichen Bereicherung um ein Stipendium zu bemühen, um mit solchen Leuten in Kontakt zu kommen.

Am meisten gefreut hat mich natürlich der Vortrag von Florian Seitz und mich einmal mehr darin bestätigt und motiviert, später beim Auswärtigen Amt zu arbeiten. Realistisch gesehen sind meine Einstellungschancen mehr als gering, aber ich werde mich weiter bemühen, meinen Lebenslauf weiterhin auf eine Tätigkeit in dem oder einem ähnlichen Bereich auszurichten.

Das Seminar war wirklich toll und nebenbei hat der DAAD mal wieder keine Kosten und Mühen gescheut: Die Reisekosten wurden uns erstattet, es gab kostenlose und leckere Verpflegung während des Seminars und abends konnten wir den Abend in einem eigens reservierten großen Raum im Pub ausklingen lassen und bekam selbst dort noch Getränke gesponsert.
Gegen 23.30 Uhr war ich dann wieder zuhause in Canterbury – müde, aber sehr zufrieden.

Strandspaziergänge & Weihnachtsstimmung

Nachdem ich am Dienstagmorgen schon um 6 Uhr wach war und einfach nicht weiterschlafen konnte, habe ich mich spontan dazu entschieden, an den Strand zu fahren. Nach Whitstable sind es mit dem Bus nicht mal 15 Minuten und so konnte ich bei schönem Herbstwetter die Meeresflut und den roten Himmel beobachten und nebenbei einfach mal den Kopf freikriegen.

Dienstagabend ging es dann noch zum Agilitytraining und danach noch mit einem Freund vom Training zum Essen. Ich fahre mit dem Bus zum Training, allerdings fährt um die späte Uhrzeit keiner mehr zurück (gegen 22.00 Uhr) sodass ich darauf angewiesen bin, dass mich jemand nach hause fährt. Da die Engländer hier aber alle wirklich super freundlich sind, findet sich immer jemand.

Heute (Donnerstag) war ich mit ein paar Freunden in Canterbury, da dort heute die Weihnachtslichter angemacht wurden. Nächste Woche beginnt dort der Weihnachtsmarkt und ich freue mich schon sehr.

Morgen (Freitag) habe ich das DAAD Welcome Seminar in London und neben einem netten Rahmenprogramm treffe ich dort andere Stipendiaten aus ganz England und freue mich schon sehr.
Am Wochenende gehe ich mit ein paar Freunden aus und das Wochenende drauf treffe ich mich mit einer Freundin auf dem Weihnachtsmarkt in London – werden also nochmal ein paar schöne Tage, bevor ich Mitte Dezember nach hause fliege.