Heute morgen bin ich mit Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Schnupfen und allem was dazu gehört aufgewacht. Zig Monate in Deutschland war ich nie krank und gerade die ersten Tage in England werden mir durch eine dicke Erkältung versaut.
Habe mich dann mit dicken Klamotten und einigen Tabletten intus zusammen mit Allanah und Laura (meinen Mitbewohnerinnen) auf zu unserer ersten Veranstaltung gemacht: Die ‘Induction for Law students’, also schlichtweg so eine Art Einführungsveranstaltung.
Das Woolf College, das am anderen Ende des Campus liegt, haben wir sogar problemlos gefunden; so langsam fange ich an, mich auf dem Campus zurecht zu finden.
Im Hörsaal des College finden regelmäßig Juravorlesungen statt – und man kann es dort definitiv aushalten.
Man merkt halt doch, dass die Uni sehr hohe Studiengebühren erhebt weil alles sehr, sehr modern ist. Ich werde die kaputten Stühle meiner Uni in Bielefeld und die dunklen Hörsääle ohne Fenster allerdings definitiv nicht vermissen.
Die Einführungsveranstaltung war sehr lohnenswert, weil uns dort neben einer wirklich guten Rede auch Hinweise zur Benutzung von Moodle und turnitin gegeben wurden. Auf Moodle werden alle Veranstaltungen online gestellt (zB. Vorlesungsfolien, außerdem werden fast alle Vorlesungen aufgenommen). Turnitin ist ein Programm um die eigenen Essays auf Plagiate zu überprüfen. Ist definitiv ganz lustig: Hier läuft alles online, dh. man verschickt seine geschriebenen Essays/Aufsätze online an den Professor über Moodle. Vorher lässt man sein Essay durch turnitin laufen, das einem anzeigt, zu wie viel % das Essay aus Plagiaten besteht. Außerdem kann man im Essay selber ganz genau sehen, wo etwas zB. aus dem Internet übernommen wurde (rot angestrichen), wo etwas ähnlich aussieht (orange) oder was selber formuliert ist (grün). Dadurch kann man nochmal überprüfen, ob man richtig zitiert hat und/oder richtige Fußnoten gesetzt hat, bevor man das ganze an den Prof schickt.
In DE haben wir das Programm turnitin auch – allerdings haben das nur die Lehrstühle, die dann alle Hausarbeiten (die zusätzlich digital abgegeben werden müssen) durch das Programm laufen lassen.
Positiv ist außerdem, dass jeder Jurastudent einen persönlichen “academic adviser” hat, dh. einen Professor, mit dem man sich regelmäßig trifft und über Noten/Erwartungen/Probleme spricht. Zusätzlich dazu hat jeder Student aber auch noch einen studentischen Tutor, dh. einen Jurastudenten aus einem höheren Semester, der sich im ersten Jahr um einen kümmert.
Das Feedback der Professoren, bei dem man Essays o.Ä. schreibt (die Endnote setzt sich aus der Arbeit während des Semesters in Form von Tests, Essays, mündlichen Prüfungen, Referaten + der Abschlussklausur zusammen), kriegt man dann auch über Moodle. Zu jeder eingereichten Arbeit gibt es ein seitenlanges Feedback.
Ziemlich lobenswert, diese Betreutung.
Abends habe ich mir zum ersten Mal was zu Essen gekocht (Fischstäbchen mit Kartoffeln). Hier zu kochen ist definitiv schwierig. Es gibt in erster Linie Fertiggerichte, die auch sehr günstig sind. Frisches Fleisch, Obst und frisches Gemüse ist hingegen extrem teuer. Es gibt hier zwar zig Bars/Restaurants/Dining Halls auf dem Campus, wo man essen kann, aber dann eben auch zu teureren Preisen.
Eigentlich wollte ich noch mit den Mädels aus – es ist ziemlich cool, wie schnell man hier neue Leute kennenlernt – aber ich muss mich leider noch auskurieren, damit ich morgen wirklich fit bin.
See you :-).